Besser sehen – besser lernen! So einfach?

Jan Dominiczak

Besser sehen – besser lernen – ein Review: Langjährige Beobachtungen im pädagogischen Alltag lassen inzwischen keinen Zweifel mehr an einem direkten Zusammenhang zwischen dem Lernerfolg von Kindern und ihrem Sehen. Wie viel Brille braucht ein Kind? Trainiert ein Kind sein Sehen besser mit oder ohne Brille? Gibt es die „richtige“ Brille oder ist alles doch nur Placebowirkung? Diese Fragen werden unter Augenoptikern leider noch immer kontrovers diskutiert. Kinder bleiben, trotz Pisa-Schock, noch immer auf der Strecke, bekommen Brillen und Ratschläge.

Immer mehr Lehrer kapitulieren vor der Herausforderung der Schön- und Rechtschreibung. Firmen lehnen Bewerber ab, die nicht schön oder orthographisch richtig zu schreiben vermögen.

Mangelhafte Kompetenzen in der Folge beim Lesen, der Mengenvorstellung, krakeliger Schrift und die oft hohe Anzahl spezifischer Fehler werden kaum mit gestörter Wahrnehmung in Verbindung gebracht. Warum hält sich das Kind beim Schreiben nicht an Linien – und den Rand dazu? Warum macht es trotz des vielen Trainings so viele Fehler? Warum beugt es sich so tief zum Papier hin? Warum vertauscht es 18 mit 81 und scheint sich Mengen kaum vorstellen zu können? Welche Rolle spielen dabei Beleuchtung, Sitzhöhe, Sitzordnung, gestörtes oder gar fehlendes räumliches Sehen? Braucht Lernen tatsächlich nur „100%“ Seh- u. Hörfähigkeit? Wie wirkt sich unerkannte Weitsichtigkeit, Ungleichsichtigkeit (Anisometropie), Schwachsichtigkeit (Amblyopie) oder unruhige Motilität auf den Lernerfolg aus? Alles Fragen, die bei Lernproblemen abzuklären sind.

Die Situation eines Erstklässlers wird Anhand eigener, praktischer Übungen in einem Seminar erlebt und wie gestörte Wahrnehmung sowohl die Konzentration, als auch die Lernfreude der Kinder minimieren können.

Ein Nachfahrbogen, selbst bearbeitet, zeigt Probleme der Augen -Trimmung auf und macht sichtbar, wie Konzentration durch visuelle Überforderung schnell nachlässt.

In welchen Situationen können Kinder gezielt beobachtet werden, um zu sehen, wie sich unterschiedlich gefertigte Brillen im Unterricht und in den Familien auswirken? Fragen, mit denen sich die Pädagogik auseinandersetzen sollte. Die Auswirkungen der augenoptischen Versorgung von Kindern sind nur für den ein offenes Buch, der die Sprache der Augen kennt.

Besser sehen – besser lernen!

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